Resilienztrainings in Organisationen – wie sinnvoll sind sie wirklich? Dennis Eighteen und Frank Wippermann im Zwist – hören Sie rein in unsere neue Podcastfolge.

Unterschiedliche Sichtweisen gibt es bei uns im flow-Team immer reichlich. Gut so, denn sie führen üblicherweise dazu, dass wir in einem Thema gut weiterkommen. Wir haben für diese Podcastfolge das Thema Resilienztrainings in Organisationen ausgewählt und verdeutlichen darin zwei unterschiedliche Sichtweisen. Ich spreche mit Dennis Eighteen, seines Zeichens (und unter anderem) Resilienztrainer und mit Frank Wippermann, der diesen Job-Titel gleich zu Beginn des Gesprächs auch für sich in Anspruch nimmt. Wie er dazu kommt, hören Sie am besten selbst.

Resilienztrainings statt Organisationsberatung?

Dennis Eighteen sieht speziell in Krisenzeiten ein starkes Bedürfnis nach Entspannungsmethoden aufgrund des hohen Anspannungspotenzials in der Gesellschaft. Darum beschäftigt er sich schon lange mit den Fragen: Wie gehen wir mit Alltagsbelastungen und Krisen um? Wie machen wir uns stark für Situationen, die dazu geeignet sind, uns aus der Bahn zu werfen? Wie können wir unsere inneren Widerstandskräfte weiter entwickeln? Dies ist für ihn eine der wichtigsten Aufgaben, der man sich als Individuum widmen sollte. Aber auch für Organisationen ist die Beschäftigung mit dem Thema Resilienz eine zentrale Investition in den eigenen Erfolg sowie die Zukunftsfähigkeit.

Zur Frage, was in Organisationen passieren muss, dass Mitarbeitende und Führungskräfte gar nicht erst nach Resilienztrainings rufen und wie eine vernünftige Präventionsarbeit aussehen kann, hat Frank Wippermann eine klare Meinung. Denn flow consulting verschränkt nicht umsonst Personal- mit Organisationsentwicklung – und zwar seit Jahren sehr erfolgreich. Er empfiehlt, auf jeden Fall zunächst systematisch zu analysieren wie organisatorische Prozesse und Strukturen eingeführt, umgesetzt und dann auch beibehalten werden können. Für ihn ist die Zunahme von Resilienztrainings ein Alarmzeichen, dass „etwas“ in der Organisation nicht stimmt. Und statt an Symptomen dieses unklaren „Etwas“ rumzudoktern, ist es für ihn viel effektiver an die Ursachen zu gehen – und diese Verantwortung der Organisation nicht auf die einzelne Person abzuschieben.

Lesen oder hören Sie hierzu auch den Standpunkt der Soziologin Stefanie Graefe.

Resilienz plus zeitgemäße Führung plus gutes Changemanagement

Auf meine Frage, was in Sachen Organisationsentwicklung denn nun getan werden kann, sagt Dennis – in aller Kürze zusammengefasst:

Führungsstrukturen und Führungskultur müssen passen und zeitgemäß sein. Veränderungen müssen vernünftig laufen. Doch selbst dann kann es immer noch sein, dass es nicht allen Menschen in der Organisation richtig gut geht. Dann sind Resilienztrainings ein wirksames Hilfsmittel. Denn sie geben den Individuen u. a. Impulse für die Bereiche Lösungsorientierung, Optimismus, Eigenverantwortung, Netzwerken, Zukunftsgestaltung usw.

Frank hingegen empfiehlt das flow Reifegradmodell für eine fundierte Organisationsanalyse, um sich für die Herausforderungen der digitalen Transformation aufzustellen: Wo hat die Organisation den größten Stress oder die drängendsten Baustellen? Wo besteht Nachholbedarf? Wenn diese Baustellen-Analyse planvoll angegangen wird und gutes Changemanagement stattfindet, dann sinkt seiner Einschätzung nach der Bedarf an Resilienztrainings. Hören Sie gerne auch unsere Podcastfolge zum Digitalen Reifegrad.

Grafische Darstellung der Zusammenhänge zwischen Mensch, Technik, Organisation in der digitalen Transformation

Analyse-Tool Digitale Reife

Nicht entweder-oder sondern sowohl-als auch

Dass die Verantwortung für die Rahmenbedingungen bei den Führungskräften der jeweiligen Organisation liegt, darin sind sich meine beiden Gesprächspartner einig. Und was Dennis hier nochmal besonders betont: Es braucht ein gemeinsames Verständnis, dass auch die psychische Gesundheit, die als Thema gerne unter die Räder gerät oder nicht thematisiert werden darf, genau wie Ernährung und Bewegung ein zentraler Bestandteil der menschlichen Gesundheit ist. Wenn Menschen also JETZT Hilfe und Unterstützung brauchen und nicht auf die “Baustellen-Analyse” warten können, dann sind Resilienztrainings ein nützlicher Baukasten, um systematisch für sich selbst voranzukommen.

Wenn Sie auch gerne weiter vorankommen möchten: Wir von flow consulting unterstützen Sie dabei – sowohl mit individuellen Sparrings, passenden Trainings als auch mit fundierter Organisationsberatung. Rufen Sie uns einfach an.

Und jetzt viel Spaß beim munteren Hin und Her im Podcast.

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Bilder: flow consulting