Was interessiert Führungskräfte besonders zum Thema Digital Leadership? Und wie kann im Coaching dazu gearbeitet werden? Antworten gab es auf der 25. EMCC Conference in Dublin.

Das Motto des dreitägigen Events lautete ‚learn – reflect – transform’. Anwesend waren knapp 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wir erlebten ein abwechslungsreiches Programm mit hoch interessanten Key Notes, Workshops und einem Conference Networking Dinner. Bei Interesse können Sie sich hier einen vertiefenden Eindruck verschaffen. Auf dieser EMCC Conference (European Mentoring and Coaching Council) waren wir mit einem eigenen Workshop vertreten. Das Thema: Leadership Competences in Times of Digital Transformation. Die Frage: Was ändert sich für Coaches und Coachees durch die zunehmende digitale Transformation?

Lernen Sie die VUCA-Welt kennen!

30 Teilnehmer_innen mit breitem, internationalen Erfahrungshintergrund arbeiteten in unserem gut einstündigen Workshop mit. Unsere Metastudie und die daraus abgeleiteten 7 neuen Führungskompetenzen waren die Basis des Workshops. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis war für die Teilnehmer_innen besonders wertvoll.

Was verändert sich für die Führung (Stichwort VUCA) und welche Auswirkungen hat das für das Coaching von Führungskräften?

Die Ergebnisse der Gruppenarbeit zeigte deutlich:  Die zunehmende ‚digitale Qualität’ der Arbeit bringt vielfältige neue Herausforderungen für Führungskräfte mit sich. Führungskräfte bewegen sich in schnell wechselnden Spannungsfeldern. Diese müssen Coaches kennen und sich darauf einstellen. Nur so können sie Führungskräften konstruktive Unterstützung in ihren Coaching-Sessions bieten.

Lassen Sie sich produktiv irritieren!

Ein Beispiel aus der Workshop-Arbeit: Das Kompetenzfeld ‚Netzwerke pflegen‘ ist die Fähigkeit, soziale Kontakte innerhalb und außerhalb der eigenen Organisation auch ohne unmittelbar verwertbaren Nutzen aktiv auszubauen. Es herrschte Einigkeit darüber, dass es heute für Führungskräfte einen hohen Stellenwert hat, sich permanent auf neues und unbekanntes Terrain einzulassen – anders ausgedrückt: Sich dadurch produktiv irritieren zu lassen.

Netzwerken wird damit eine neue Qualität zugesprochen. Die funktionale ‚Steuerfunktion‘ von Netzwerken wird ergänzt durch die Chancen, die in deren Ungewissheiten liegen. Coaching kann helfen, dieses Spannungsfeld zu verstehen und in der Folge für Führungskräfte produktiv zu werden zu lassen.

Unser Fazit

Der internationale Austausch mit anderen Coaches des EMCC in Dublin war eine echte Bereicherung. Die Diskussionen zeigten, dass die sieben in der Metastudie beschriebenen Kompetenzen die Herausforderungen der Führungskräfte nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern treffend abbilden. Das Feedback-Instrument ‘Future Skills for Leadership dynamic’ kann einen wertvollen Beitrag für Coaches leisten, die aktuellen Herausforderungen mit Führungskräften fundiert zu reflektieren.

Wir freuen uns schon auf unseren Besuch auf der nächsten EMCC Konferenz in 2020 in Paris.

Matthias Diederichs & Renke Ulonska

Bild: EMCC