Die ersten Ergebnisse der flow-Studie zu Change-Complexity-Leadership (C2L) liegen vor. Hier erfahren Sie mehr.

Wenn es einfach ist – handle einfach. Und wenn es komplex ist…? Auf diese Frage hat vor mehr als fünfzig Jahren Ross Ashby eine Antwort gefunden. flow consulting hat diese Antwort jetzt mit einer Studie empirisch belegt. Die ersten Ergebnisse dieser Studie liegen nun vor. Lesen Sie, wie in komplexen Situationen geführt wird – und welche Kompetenzen dafür besonders wichtig sind.

Ashby’s Law

William Ross Ashby, Pionier der Kybernetik in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, ist vor allem wegen des von ihm formulierten Gesetzes in Erinnerung geblieben: „Je höher die Vielfalt deiner Handlungsmöglichkeiten ist, umso besser kannst du auf Überraschungen aus deiner Umgebung (durch andere Menschen, aus der Organisation oder dem Organisationsumfeld) eingehen.“ Ashby’s Law ist einer der Grundpfeiler für das Führen in komplexen Situationen. Es verbietet eine Simplifizierung, eine Komplexitätsreduktion auf der steuernden Seite (der Führungskraft zum Beispiel), da mit der Reduktion die angesprochene Vielfalt ja verringert statt erhöht werden würde.

Die C2L-Studie: Change-Complexity-Leadership

Wir wollten herausfinden, ob sich Ashby’s Law in der Führungspraxis wiederfindet – ob also Führungskräfte in komplexen Situationen weniger mit linear ausgerichteten Masterplänen führen, sondern flexibler und variantenreicher. Ob sie sich ergebende ungeplante Opportunitäten aufgreifen – statt sie als ‚außerplanmäßig‘ zu übersehen. Und ob sie in kleinen überschaubaren Schritten planen und innerhalb dieser strukturiert vorgehen – also iterativ vorgehen. Mehr dazu hier: flow-Artikel Iterative Beratung. An dieser umfangreichen Befragung zu ihrem Führungsverhalten und -kompetenzen beteiligten sich zwischen November 2020 und Mai 2021 109 Führungskräfte – vornehmlich aus der Schweiz und aus Deutschland.

Die ersten Ergebnisse der Studie

  1. Ashby’s Law kann als empirisch bestätigt gelten. Je größer die Komplexität eines Changevorhabens ist, umso eher nutzen Führungskräfte Ansätze des iterativen Changemanagements.
  2. Sechs Kompetenzen sind dabei besonders wichtig: (1) Orientierung vermitteln, (2) Eigenständigkeit anderer fördern, (3) Innovationen erkennen und (4) sie auch vorantreiben, (5) Netzwerke aufbauen, (6) eigenen Plänen widersprechende Informationen willkommen heißen. Details zu diesen und anderen Kompetenzen finden Sie in unserer Metastudie.
  3. Doch nicht nur Führungskompetenzen und das angemessene Vorgehen sind entscheidend für das Gelingen komplexer Veränderungsvorhaben. Auch auf Seiten der Organisationsstruktur sollten bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: flexible formale Strukturen mit beispielsweise angepassten Zuständigkeiten und Freigabewegen gehören ebenso dazu wie eine Organisationskultur, in der unverbindliche Pläne akzeptiert und Fehler als relevantes Feedback gehandhabt werden. Auch die Diversität von Teams gehört zu den Voraussetzungen – wobei diese Vielfalt neben dem Geschlecht auch an anderen Faktoren wie Alter, fachliche Disziplin oder Arbeitspräferenzen umfasst.

Eine erste kurze Zusammenfassung zu dieser Studie können Sie hier herunterladen:

C2L-Whitepaper

Eine Langfassung mit den statistischen Ergebnissen bereiten wir im Moment vor. Wenn sie erscheint, informieren wir Sie hier in einem Blog darüber.

Viele Grüße aus dem flow-Studien-Labor.

Frank Wippermann