Wie das ganzheitliche flow Führungsverständnis Teams stärkt, Klarheit schafft und nachhaltige Veränderung möglich macht – ein Praxisbericht vom Münchner Flughafen.
„Wir haben unsere Ziele erreicht.“ resümiert Vera Jakobsen beim Abschlussgespräch, vier Monate nach Beginn unserer Zusammenarbeit.
„Wir haben eine klare Positionierung entwickelt und ein klareres Verständnis unserer Rolle und Verantwortung herausgearbeitet. Außerdem ist auffällig, dass sich das Selbstverständnis und das Verhalten im Team deutlich verbessert haben. Im Team wird jetzt nicht mehr von „Wir“ und „Ihr“ gesprochen, sondern nur noch von „Wir“.“
Und auch noch über einen weiteren Aspekt freut sich die Führungskraft, die am Münchner Flughafen tätig ist:
„Das Onboarding der beiden neuen Teammitglieder, die mit der Teamentwicklung gestartet sind, wurde enorm verkürzt, es gab praktisch keine Warm-Werde-Phase.“
Die Ausgangssituation: Wachstum und Wandel
Vier Monate zuvor. Bei der Auftragsklärung erfahren wir Folgendes: Veras Team – die Stabsstelle Digitalisierung – war in den letzten zwei Jahren stark gewachsen. Neue Funktionen wie Innovationsmanagement, datengetriebenes Marketing und Prozessmanagement waren hinzugekommen, die Anzahl der Mitarbeitenden hatte sich deswegen mehr als verdoppelt. Außerdem hatte das Team mit Vera und ihrem Kollegen Julian zwei neue Führungskräfte bekommen. Die Abteilung, die querschnittlich tätig ist, hatte im Wachstumsprozess ihre trennscharfe Positionierung verloren. Die Folge: Unklare Schnittstellen, ein gewisser Orientierungsverlust und ein wachsender Bedarf, Rollen- und Aufgabenverteilung zu optimieren. Die Herausforderung bestand nicht nur in der Klärung von Zuständigkeiten, sondern auch in der Stärkung des Teamgeistes und der Etablierung eines gemeinsamen Verständnisses für das Angebotsportfolio des Teams innerhalb des Konzerns.
Das Team im flow: Struktur, Reflexion und Erleben
Das passende Instrument war im flow-Werkzeugkoffer schnell gefunden: Das flow Führungsverständnis ist für Prozesse der Team- und Organisationsentwicklung ein wunderbares Fundament. Wir nutzen es häufig im Rahmen unserer Change Management Beratung und vermitteln es den Teilnehmenden bei Inhouse-Seminaren für Führungskräfte. Das Besondere an unserem Ansatz: Er nimmt die Organisation und die darin agierenden Personen gleichermaßen in den Blick. Damit gelingt etwas, das kaum eine andere Methode schafft: Das flow Führungsverständnis bringt alle relevanten Steuerungsperspektiven auf den Tisch und macht sie angenehm besprechbar – und das innerhalb kürzester Zeit, ohne zu vereinfachen oder zu überfordern.
So arbeiteten wir mit dem Ansatz am Flughafen München:
- In einem ersten Beratungsgespräch mit der Teamleitung identifizierten wir die für die Veränderung notwendigen Perspektiven und leiteten dazu passende Leitfragen ab. Die Leitfragen bildeten die Grundlage für ein strukturiertes Gespräch mit der Geschäftsführung. Ein solches Gespräch, in welchem sich die Teamleitung die Orientierung durch die nächsthöhere Führungsebene abholte, war für den Erfolg der Beratung von entscheidender Bedeutung.
- Im Gespräch mit der Geschäftsführung wurden die Erwartungen an die Abteilung, organisatorische Rahmenbedingungen und strategische Freiheiten geklärt. „Durch die strukturierte Herangehensweise haben wir äußerst schnell klare Einsichten in Bezug auf die Erwartungen an unsere Rolle gewonnen.“ sagte Vera nach dem Gespräch.
- Es folgte ein zweitägiger Team-Workshop. In diesem kombinierten wir verschiedene Dialogrunden, in denen das Team die Sichtweise der Geschäftsführung für jede relevante Dimension des flow-Führungsmodells aufnahm und zu einem gemeinsam geteilten Verständnis weiterentwickelte. Dabei ging es für das Team vor allem um den Austausch untereinander, um ein „Update“ der individuellen impliziten Sichtweisen der Teammitglieder. Die Führungskräfte nutzten den Workshop darüber hinaus, um explizite Ergebnisse für interne und externe Kommunikationsmittel zu erarbeiten.
Die Ergebnisse: „Wir haben deutlich mehr Klarheit im Team erreicht“
Ein paar Wochen später. Wir sind wieder am Anfang dieses Artikels angelangt – dem Abschlussgespräch mit den Führungskräften. Vera zieht ihr Fazit:
„Vielen Teammitgliedern war nicht klar, wie viele Anforderungen von allen Seiten auf uns einprasseln. Für diese Gemengelage hat der Workshop ein gutes Verständnis geschaffen, es war plastisch und einfach nachvollziehbar. Das hat auch zu einer höheren gegenseitigen Wertschätzung beigetragen und zu mehr Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Wir haben jetzt einen deutlich verbesserten Zustand im Team erreicht.“
Mit der gewonnenen Klarheit tritt das Team nun effektiver gegenüber anderen Bereichen auf. Damit bieten sie etwas, das sehr wertvoll ist – besonders in einem Umfeld, das permanentem Wandel unterlegen ist: Orientierung, Stabilität und operative Stärke.

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flow Führungsverständnis: Der Erfolgsfaktor
Der Schlüssel zu diesem Erfolg war der flow-Führungsansatz. Unser Ansatz unterscheidet sich von klassischen Führungsmodellen dadurch, dass er Organisation und Individuum gleichermaßen berücksichtigt. Er geht davon aus, dass Führung nicht nur zwischen Personen geschieht, sondern auch durch Ressourcenverteilung, Strukturen und weitere Faktoren geprägt wird, die in der Praxis häufig unbeachtet bleiben. flow Leadership ist somit besonders hilfreich für Organisationen, die Führung bisher vor allem an Führungskräften und Führungsstilen festgemacht haben. Das flow-Führungsmodell weitet den Blick auf Führung. Das führt meist sofort zu profunden Aha-Momenten und beseitigt die Frustration, die Führungskräfte und Teams davon abhält, in den flow zu kommen.
Fazit: Mehr Klarheit, mehr Wir, mehr Effizienz
Das teaminterne Feedback nach dem Workshop fiel positiv aus. Zwar wurde angemerkt, dass die zur Verfügung stehende Zeit knapp bemessen war, doch die Ergebnisse sprechen für sich: Die neue Klarheit hat nicht nur zu einer effektiveren Zusammenarbeit im Team und mit anderen Teams im Unternehmen geführt.
Die Auftraggeber bewerteten die Transferierbarkeit des flow Führungsverständnisses als hoch. „Die Methode ist nicht nur für unser Team wertvoll, sondern könnte auch in anderen Bereichen des Konzerns helfen, Rollen und Verantwortlichkeiten zu klären.“
Mit dem flow Führungsverständnis als Leitlinie wird klar: Erfolgreiche Teamarbeit entsteht durch Reflexion, Dialog und systematische Orientierung. Ich kann jeder Organisation, die ihre Probleme lösen und sich weiterentwickeln will, flow leadership daher dringend ans Herz legen.
Viele Grüße
Alexander von Bullion
Foto: Klaus G. Kohn
Grafik: Claudia Hurtig