Vielleicht kennen Sie das: Sie sind Führungskraft in einem Unternehmen. Und in Ihrer Freizeit leiten Sie als Vorstand einen Verein. Einige Besonderheiten der Führung in Non-Profit-Organisationen haben wir diesmal in Bildern illustriert.

Das Thema Führung ist eines unserer Hauptarbeitsfelder bei flow consulting – in Coachings und Hintergrund-Beratungen, in Seminaren, in Workshops. Da wir sowohl für Profit- als auch für Non-Profit-Organisationen (NPO) tätig sind, nehmen wir das Thema Führung diesmal mit der ‘NPO-Brille’ in den Blick.

Denn die Organisationskultur und das Selbstverständnis in Non-Profit-Organisationen bringt andere Problemstellungen mit sich. Wir machen – in Bildern – ein paar Besonderheiten deutlich, mit denen Führungskräfte in NPO konfrontiert werden. Und wir skizzieren mögliche Herangehensweisen.

Akteure, Motive, Ansprüche

Führung bedeutet Einfluss zu nehmen und so zu steuern, dass gemeinsam Ziele erreicht werden. Im Arbeitsverhältnis ist das Führen von Mitarbeitern per Arbeitsvertrag legitimiert. Anders in NPO bzw. sogenannten Mitgliederorganisationen: Hier sind die Gruppen von Akteuren und deren Interessen noch vielschichtiger. Und das Führen dieser Akteure demnach auch. Rainer Zech [1] beschreibt hierzu drei Funktionslogiken in Mitgliederorganisationen und betrachtet sie als drei relativ autonome Subsysteme:

  • Mitglieder folgen ihrer beruflichen Profession.
  • Ehrenamtliche handeln eher im Bereich der ‚Hobbylogik’, da sie nur begrenzte Zeitressourcen zur Verfügung haben und ggf. ohne Fachausbildung für ihren Ehrenamts-Bereich unterwegs sind.
  • Hauptamtliche folgen als Angestellte der Organisation ihrer professionellen Berufslogik.

Diese 3 Gruppen haben somit auch unterschiedliche Ansprüche an ‚das Management’ der Organisation. Die Führung in Non-Profit-Organisationen ist demnach permanent aufgefordert, diese Motive und Ansprüche in ihrem Handeln zu berücksichtigen und zwischen ihnen abzuwägen. [2]

Widersprüchlichkeiten in NPO

Insofern sind Führungskräfte in NPO oftmals gefordert, sich mit Widersprüchlichkeiten auseinanderzusetzen. Dies können z. B. sein:

  • Demokratie ist vor allem inszeniert, aber nicht immer gelebt
  • Forderung nach Professionalität versus Sorge vor Unmenschlichkeit
  • Akteure vermischen die Rollen
  • Unterschiedliche Interpretation von ‚Regeln’

Wenn Sie bis hierher interessiert gelesen und hin und wieder dachten “ja, genau, das kenne ich…” – dann werfen Sie doch auch noch einen Blick in unsere Bildergeschichte. Und wenden Sie sich gerne an uns, wenn Sie Fragen oder Anmerkungen dazu haben.

Eine Bildergeschichte: Führung in Non-Profit-Organisationen

Viele Grüße

Matthias Diederichs

Foto und Grafik: flow consulting

[1] R. Zech, Zeitschrift für politische Psychologie, Jg.4, 1996, Nr. 3+4, S. 255-271
[2] F. Wippermann, Change Management in komplexen Situationen, Erich Schmidt Verlag, 2016, S. 55